Herzlich Willkommen auf der Webseite der afghanischen Hindu Gemeinde in Köln e.V. Auf unserer Seite erlangen Sie einen umfassenden Einblick in die Kultur und Religion der afghanischen Hindus sowie das Hindu Tempel "Hari Om Mandir" in Köln-Rath. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Entdecken!

ribbon-icon-sqÜber uns

Der Ursprung des Vereins "Afghanische Hindus Gemeinde in Köln e.V." so wie er heute besteht, liegt mehr als 25 Jahre zurück. Genauer im Jahr 1987, als im einige in Köln lebende afghanische Hindu-Familien im Anschluss an eine Trauerfeier beschlossen, einen Verein zu gründen.Wichtigster Grund dafür war, dass das Leben der afghanischen Hindus in Köln ihrer Ansicht nach über spärliche und vereinzelte private weiterlesen

globe-icon-sqDer Tempel

Inmitten des Kölner Rath/Heumar-Industriegebiets befindet sich der Hari Om Tempel (Mandir) von der Gemeinde der Afghanischen Hindus. Der Hari Om Mandir ist wie ein typischer moderner indischer Tempel eingerichtet. Im kleinen Eingangbereich des Tempels befindet sich ein Raum, n dem die Tempelbesucher ihre Schuhe abstellen, da der Innenbereich des Tempels nicht mit Schuhen betreten werden darf. weiterlesen

info-icon-sqGeschichte

Um die Beweggründe der afghanischen Hindus in Köln und ganz Deutschland zu verstehen, die sie veranlassten Ihre Heimat zu verlassen und sich hier nieder zu lassen, ist es notwendig, sich mit der Geschichte von Afghanistan selbst auseinander zu setzen. Bis etwa 1979 lebten circa 50.000 der rund 900 Millionen Hindus in Afghanistan, vor allem in städtischen Ballungsgebieten und Großstädten weiterlesen
Herr Ajay Kumar
Vorstandsvorsitzender

Herr Sanju Wadhwa
2. Vorstandsvorsitzender

Herr Kishor Lal Chopra
3. Vorstandsvorsitzender

Herr Dipak-Kumar Kalra
Schriftführer

Herr Deepak Soni
Schatzmeister

Herr Gobind Ram Sundri
Tempelleiter



Abgelöst im Jahr 2018 durch Beschluss der Mitgliederversammlung


Herr Dr. Chellaram Merzadeh
Vorstandsvorsitzender

Herr Nand Rahi
2. Vorstandsvorsitzender

Herr Rajesh Vermani
Schriftführer

Herr Dipl.-Ing. Ramchand Brara
Beirat



Um die Beweggründe der afghanischen Hindus in Köln und ganz Deutschland zu verstehen, die sie veranlassten Ihre Heimat zu verlassen und sich hier nieder zu lassen, ist es notwendig, sich mit der Geschichte von Afghanistan selbst auseinander zu setzen. 

Bis etwa 1979 lebten circa 50.000 der rund 900 Millionen Hindus in Afghanistan, vor allem in städtischen Ballungsgebieten und Großstädten wie Kabul, Jalalabad und Kandahar sowie den Gebieten rund um Gashni, Khandabad und Kandus. Sie stammten ursprünglich aus den Regionen um Multan und Sind, die heute zum Staatsgebiet von Pakistan gehören, und sind im Laufe der Zeit ins heutige Afghanistan eingewandert. Das bedeutet auch, dass es sich bei den afghanischen Hindus nicht um Konvertiten handelt, die beispielsweise vom Islam zum Hinduismus übergetreten wären. Vielmehr gehörte das heutige Afghanistan im Laufe der Geschichte immer wieder zum Indischen Königreich, dem Ursprungsland des Hinduismus.

Das Leben der Hindu- und Sikh-Familien in Afghanistan war hauptsächlich von selbstständigen Tätigkeiten geprägt. Besonders bemerkenswert dabei ist, dass bis 1940 etwa 80 Prozent der in Afghanistan lebenden Hindus weder schreiben noch lesen konnte, da es für Sie keine Schulen oder Universitäten gab. Trotz der fehlenden Chancen auf Bildung schafften es viele Hindus, in Ihrem Gewerbe besonders erfolgreich zu werden, ja teilweise sogar die Marktführerschaft innezuhaben. Sie führten unter anderem große und kleine Geschäfte, die mit Mode oder Lebensmitteln handelten oder waren im Groß- und Außenhandel tätig. Bis zum Jahr 1978 betrieben die afghanischen Hindus auch den großen und bekannten Börsenmarkt Serei Schahsadaha. Selbstverständlich gab es auch unter den Hindus in Afghanistan Unterschiede bezüglich des Einkommens und des sozialen Status. Jedoch lebten überall, wo sie sich in Afghanistan Hindus angesiedelt hatten, die Hindus zusammen und teilten auch dort Ihre Muttersprache, ihre Kultur und Ihre Religion. Auch an den verschiedenen Gebräuchen des Hinduismus sowie traditionellen Speisen und Festlichkeiten hielten sie in Afghanistan fest.

Schon früh, nämlich bereits zu Anfang des 20. Jahrhunderts, hatten die Hindus in Afghanistan unter gewissen sozialen Ausgrenzungen zu leiden. Eine staatliche Regelung etwa, die festlegte, dass Hindu Männer beim Verlassen des Hauses gelbe Turbane und die Frauen gelbe Schleier zu tragen hatten, wurde bis zum Jahr 1950 angewandt. Danach jedoch durften die in Afghanistan ansässigen Hindus sich wieder kleiden, wie es Ihnen beliebte und genossen dadurch wieder mehr persönliche Freiheit.

Spätestens jedoch seit die Sowjetunion im Jahr 1979 Afghanistan angriff, war für die afghanischen Hindus ein sicheres Leben in ihrem Heimatland nahezu unmöglich.So wurden in den diversen Kriegen unter anderem die meisten hinduistischen Gebetsstätten, die Gurudwaras, zerstört. Einzig die beiden großen Hindu-Tempel Aasamai und Darga in Kabul sind heute noch erhalten. Die zunehmende Radikalisierung des hauptsächlich von Muslimen bevölkerten Landes, zunächst durch die Mudschaheddin und später durch die radikal-islamischen Taliban vorangetrieben, schaffte ein feindseliges Klima gegenüber religiösen Minderheiten in Afghanistan. Dazu zählten auch die rund 50.000 Hindus, die sich aufgrund der vielen alltäglichen Benachteiligungen und Gefährdungen gezwungen sahen, Ihre Heimat zu verlassen.

Nach ihrer Flucht ließen sich die afghanischen Hindus in zahlreichen Ländern nieder, viele von ihnen auch in Deutschland, um ein neues Leben zu beginnen. Heute gibt es in Deutschland etwa 1.500 Hindu- und Sikh-Familien, von denen circa 60-70 Prozent die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen und damit voll integriert in ihrer neuen Heimat leben. Wie positiv die Integration der afghanischen Hindus in Deutschland seit 1979 verlaufen ist, zeigt eindrucksvoll die Tatsache, wie erfolgreich die Kinder und Kindeskinder der ehemaligen Einwanderer heute deutsche Schulen und Universitäten besuchen.
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AHG Hindu Tempel in KoelnDer Ursprung des Vereins "Afghanische Hindus Gemeinde in Köln e.V." so wie er heute besteht, liegt mehr als 25 Jahre zurück. Genauer im Jahr 1987, als einige in Köln lebende, afghanische Hindu-Familien im Anschluss an eine Trauerfeier beschlossen, einen Verein zu gründen. Wichtigster Grund dafür war, dass das Leben der afghanischen Hindus in Köln ihrer Ansicht nach über spärliche und vereinzelte private Kontakte untereinander hinausgehen müsse. Vielmehr müsse es Ziel eines solchen Vereins sein, die Integration seiner Mitglieder in Köln und Deutschland zu fördern und ihr kulturelles und religiöses Andenken auch in ihrer neuen Heimat bestmöglich zu pflegen. 

In den ersten Jahren erfolgte noch keine Eintragung des Vereins in das Vereinsregister, es war nur mehr ein eher loser Zusammenschluss einiger afghanischer Hindus aus Köln. Dieser strebte jedoch bald nach mehr Entfaltungs- und Handlungsmöglichkeiten zur Repräsentation seiner Mitglieder und seiner Religion. Folgerichtig begannen die bisherigen Mitglieder sowie weitere in Köln lebende, afghanische Hindus Anfang des Jahres mit den Planungen für die Gründung eines eingetragenen Vereins. Diese erfolgte dann schließlich im Jahr 1991, unter der Leitung von Hari Ram Hamdard, der aus Kassel stammte. Im Anschluss daran mietete der Verein in Köln-Mülheim zwei Räume zur Einrichtung des Hindu-Tempels Hari-Om Mandir zur Ausübung der religiösen Riten und Gebräuche der Vereinsmitglieder. Eine weitere Besonderheit  des Hari Om Mandir ist, dass er zugleich ein Gurudwara ist, eine Gebetsstätte für Sikh, in der sich auch Bildnisse von deren Gurus befinden, neben den orthodox-hinduistischen Gottesbildern. Auch wird nach der Puja am Sonntag in unserem Tempel ein einfaches und kostenloses vegetarisches Essen (Langar) für alle Gläubigen und Besucher gereicht. Diese Sitte ist ebenfalls typisch für den Sikhismus. 

Dass der Vereinszweck jedoch über die bloße Ausübung der Religion seiner Mitglieder in Köln und Deutschland hinaus gehen sollte, darüber waren sich seine Gründer und Mitglieder bereits in dieser Anfangsphase einig. Der Grundgedanke war schon damals, dass der Verein seinen Mitgliedern die bestmögliche Integration in ihrer neuen Heimat ermöglichen sollte, und zwar sowohl der älteren Generation als auch der Jüngeren, welche bereits teilweise hier in Deutschland geboren war. Besonders für Letztere war und ist es schwer, die Kultur und Sprache des eigenen Landes zu pflegen, da sie diese nie vor Ort und aus erster Hand erlebt hat. Daher bietet unser Verein Hindi-Sprachunterricht sowie den Unterricht an traditionellen Musikinstrumenten unseres Landes an, um gerade den Jüngeren unter uns die eigene Kultur und Sprache so nah wie möglich zu bringen. Denn dies ist nach unserer Auffassung eine Grundvoraussetzung dafür, auch die Kultur und Sprache unserer neuen Heimat Deutschland verstehen und schätzen zu lernen, was eine Integration erst ermöglicht. Darüber hinaus war es von Anfang an ein wichtiges Anliegen unseres Vereins, auch unseren älteren Mitgliedern die Integration in Deutschland möglichst leicht zu machen. Bei Ihnen erfolgte sie vornehmlich über den Unterricht der deutschen Sprache. Hierdurch wurde es für sie leichter, mit ihren deutschen Mitmenschen und Nachbarn zu kommunizieren und sich in der hiesigen Arbeitswelt sowie im Alltag zurechtzufinden.

Da es leider auch heute noch längst nicht in allen Ländern selbstverständlich ist, dass eine ethnische Gruppe wie die Unsere ihre Religion, Riten und Gebräuche so frei ausüben darf wie hier in der Bundesrepublik Deutschland, möchten wir unserer neuen Heimat an dieser Stelle unseren tiefen Dank aussprechen. Denn die Gründung unseres Vereins und die Integration unserer Mitglieder wurde erst durch die im Deutschen Grundgesetz fest verankerte Religionsfreiheit möglich. Dank Ihr können wir unsere eigene Kultur und Religion ungestört pflegen, was zur gegenseitigen Bereicherung unserer beider Kulturen maßgeblich beiträgt.
 
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